Übrigens … ist das Weihnachtslied "Oh, Tannenbaum" sozusagen recycelt. Im 16. Jahrhundert gab es ein schlesisches Volkslied "Es hing ein Stallknecht seinen Zaum …", in dem immerhin in einer Strophe schon das Immergrün der Tanne mit besungen wurde. Mit etwas Umdichten wurde daraus später ein trauriges Liebeslied: Die Tannen-Strophe blieb erhalten zum Gleichnis für gute und schlechte Zeiten einer Partnerschaft. Die zweite Strophe lautete  „O Mägdelein, o Mägdelein, wie falsch ist dein Gemüte“. Zum Weihnachtslied wurde es, nachdem der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz 1824 die erste Strophe beibehielt und die restlichen drei durch zwei andere ersetzte, in denen nur noch vom Baum die Rede ist.

Die Oh-Tannenbaum-Melodie ist übrigens auch Basis für Hymnen mehrerer US-amerikanischer Bundesstaaten, der Nankai-Universität (Tianjin, China) und eines Fangesangs des englischen Fußballvereins FC Chelsea. Mal ganz abgesehen von Verballhornungen wie „O Tannenbaum … der Weihnachtsmann will Äpfel klau’n; er zieht sich die Pantoffeln an, damit er besser schleichen kann“ …

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